Unterwegs auf den Radwegen

Lutherstadt & Umgebung per Pedales erkunden

Geht es Ihnen auch so, dass Sie eine neue Gegend am liebsten unabhängig mit dem Fahrrad erkunden? Sich in wunderschönen Landschaften sportlich betätigen und dabei Land, Menschen und Kultur kennenlernen? Das macht doch einfach Freude! Deshalb geben wir Ihnen heute ein paar Anregungen für tolle Radtouren rund um Wittenberg. Und das passende Bike können Sie bei uns über die Tourist-Information leihen!

 

Brücke Dessau-Roßlau mit Fahrradfahrer
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UNESCO-Welterbetour

Vier Welterbestätten in einem Umkreis von nur 35 Kilometern sind für Sie auf unserem Abschnitt der UNESCO-Welterbetour auf dem Rad zu erleben. Dazu zählen die Luthergedenkstätten, das Gartenreich Dessau-Wörlitz, das Biosphärenreservat Mittelelbe und das Bauhaus in Dessau. Sie haben sich zum Verbund Luther I Bauhaus I Gartenreich zusammengeschlossen. Starten Sie in Wittenberg im Lutherhaus und schauen sich an, wie Luther einst lebte. Anschließend bietet sich Ihnen das Melanchthonhaus zum Besuch an und auf dem Weg auch die Stadtkirche St. Marien. Um die Thesen zu betrachten, stoppen Sie noch einmal an der Schlosskirche und radeln dann in Richtung Wörlitz. Nach der Verschnaufpause im Wörlitzer Park fahren Sie vorbei an der beeindruckenden Parkanlage des Schloss Oranienbaum. Besichtigen Sie unbedingt das Schloss, es lohnt sich! Nun gilt es die letzte Etappe zu erreichen: Dessau, die Stadt des Bauhaus. Der Weg dahin führt sie durch das schöne Biosphärenreservat Mittelelbe. In Dessau erwartet Sie dann die faszinierende Geschichte alter Baustile wie Rokoko und Klassizismus. Die Stadt ist aber besonders bekannt für das Bauhaus und damit modernen Baustil und funktionales Interieur. Besuchen Sie das Bauhausgebäude, die Meisterhäuser und die Laubenganghäuser. Tauchen Sie ein in die architektonische Welt eines Walter GropiusHannes Meyer und Mies van der Rohe. Erleben Sie die Erinnerungen an Paul Klee, Wassily Kandinsky und vielen mehr.

Nikolaikirche Jüterbog
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Luther-Tetzel-Weg

Johann Tetzel, einst Gegenspieler von Martin Luther, verkaufte im etwa 40 Kilometer entfernten Jüterbog Ablassbriefe. Noch heute ist ein „Tetzelkasten“, in dem die Bußgelder verwahrt wurden, in der Nikolaikirche in Jüterbog zu sehen. Im 16. Jahrhundert war dies für die Sünder eine Tagesreise zu Fuß. Auf dem ausgebauten Luther-Tetzel-Weg sind geübte Radfahrer heute schneller. Doch planen Sie gerne Zeit ein, denn der Weg führt sie durch alte Dörfer mit historischjen Kirchen. Der „Park der Engel“ am Rande von Bülzig lässt Sie als mögliche erste Station bestimmt staunen, in Zahna können Sie die romanische Kreuzkirche mit dem imposanten Turm aus dem Jahr 978 besuchen, auch das Bauernmuseum lädt Sie zu Verweilen ein. Auf dem Weg kommen Sie in Naundorf an der Turmholländerwindmühle Naundorf vorbei. Eine weitere Windmühle ist in Dennewitz mit der „Hochzeitsmühle“ zu bewundern. Sie stand ursprünglich in Kaltenborn, wurde Ende des 20. Jahrhunderts hier wieder aufgebaut und rekonstruiert. Final gelandet in Jüterbog, empfiehlt sich neben der schon erwähnten Nikolaikirche der Besuch der Liebfrauenkirche und des Mönchenklosters Jüterbog. Relaxen können Sie dann wunderbar im Stadtpark Jüterbog.

 

Ferropolis im Abendrot
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Kohle-Dampf-Licht-Seen-Route

Wenn Sie es sich zeitlich gönnen können, eine richtige Mehrtagestour zu machen, empfehlen wir Ihnen die Kohle-Dampf-Licht-Seen-Route mit Übernachtungen. Auf der über 100 Kilometer langen Radtour erleben Sie die Industriegeschichte Mitteldeutschlands und deren spannenden Strukturwandel hautnah. Sie durchqueren dabei herrliche Erholungs- und Freizeitgebiete, die zum großen Teil nur durch die Wandlung der Bergwerke entstanden sind. Hier nun eine erste Etappe als Beispiel, gerne geben wir Ihnen weitere Ideen für schöne Stationen auf dieser Tour. Starten Sie in Wittenberg in der Priesteritzer Werkssiedlung, die 1916 extra für Arbeiter gebaut wurde. Noch heute bewohnt und unter Denkmalschutz, gilt die Siedlung als die erste autofreie Siedlung Deutschlands. Beschaulich in bunten Farben, können Sie sich hier tief durchatmen, bevor Sie wieder aufs Bike steigen und in Richtung Gräfenhainichen starten. Das Ziel ist Ferropolis, die Stadt aus Eisen. Vorbei geht es am Bergwitzsee im Naturpark Dübener Heide, nach einem kurzen Halt dann in der Altstadt von Gräfenhainichen geht es dann auf die Halbinsel im Gemminer See. Hier erwartet Sie in Ferropolis eine bombastische Kulisse, geschaffen durch Relikte der Industriegeschichte: Fünf Bagger-Giganten geben dem Schauplatz ein fast unwirkliches Ambiente. Kein Wunder, dass in dieser Kulisse aufwändige Festivals und Konzerte gefeiert werden. Aber auch ohne Spektakel wirkt alles einfach nur „mehr als groß“. Das Freilichtmuseum und die Museumsstätten im alten Kraftwerk und den Werkstätten zeigen Ihnen die Geschichte des hier bis 1991 ansässigen Tagebaus Golpa-Nord. Der, die Halbinsel umfassende, Gremminger See, auch Ferropolissee genannt, lädt zum Wassersport und Schwimmen ein. Er entstand als sogenannter Bergbaufolgesee, der bis 2019 geflutet wurde.